Struktur und Aufgabenbereiche
des
Heimatverein Anreppen

Das Wappen des Heimatvereins Anreppen:
Im oberen Teil des Wappens steht auf silbernem Grund (farbliches Zeichen für Ehrenhaftigkeit) in schwarzer Farbe der Schriftzug "Heimatverein".
Als Untergrundfarbe für den Hauptteil unseres Vereinswappens wurde bewußt die Farbe "grün" gewählt. Die Farbe soll klar und deutlich die Heimatverbundenheit und Bodenständigkeit unseres Vereins zum Ausdruck bringen, aber auch die Hoffnung und die Zuversicht wiederspiegeln, dass wir auch weiterhin unseren Blick heraus aus der Vergangenheit in die Gegenwart richten und die Zukunft verantwortlich und im Sinnde unserer Dorfgemeinschaft mitgestalten werden.
Auf dem grünen Feld befindet sich unser Dorfwappen, um die Zugehörigkeit zur Dorfgemeinschaft eindeutig zu dokumentieren. Weiterhin sehen wir dort eines der ältesten Anreppener Gebäude, in dem sich die Geschichte, sowie Gegenwart und Zukunft unseres Dorfes die Hand reichen und zwar das 1788 erbaute und unter Denkmalschutz stehende "Alte Lehrerhaus", das bereits heute für die kommende Generation als Kindergarten genutzt wird. Fener finden wir in dem Wappen unseren Ortsnamen "Anreppen" mit dem Hinweis auf das Gründungsjahr des Heimatvereins.

Der Heimatverein versteht sich nicht als "Oberverein" in Anreppen, er ist vielmehr Bindeglied und Koordinator für alle Anreppern Vereine und Aktivitäten der Anreppener Mitbürger. Der Verein unterteilt sich neben den aktiven und passiven Mitgliedern in den Vorstand, das Anreppener Zimmertheater und den Tanzkreis Anreppen.

Aufgaben und Ziele des Heimatvereins Anreppen:
Zeitgemäße Heimatkunde und -pflege muß sich mit der Gegenwart beschäftigen und an der Gestaltung der Zukunft mitwirken. Sinnvolle, menschengerechte Ergebnisse können jedoch nur dann erzielt werden, wenn wir auch unsere Vergangenheit kennen.
Zeitgemäße Heimatkunde und -pflege erstreckt sich auf verschiedene Aufgabenbereiche, die sich gegenseitig bedingen und ergänzen, grundsätzlich aber als gleichwertig zu betrachten sind.

Dazu gehören:
- das Dorf Anreppen für die Bürger und Bürgerinnen lebenswert zu gestalten und zu erhalten
- die Geschichte der Heimat zu erforschen und die Kenntnis der Geschichte weiten Kreisen zu vermitteln
- das heimatliche Brauchtum zu sichern und den Heimatgedanken zu pflegen und alte Sitten / Traditionen zu erhalten
- bei der Pflege der Denkmäler der Heimat (Bauten, Straßen- und Flurnamen usw.) sowie des Orts- und Landschaftsbildes mitzuwirken
- die plattdeutsche Sprache zu pflegen und ihre Verbreitung zu fördern
- die Beobachtung des örtlichen Lebens und das schriftliche Festhalten dieser Beobachtungen (= eine Chronik führen)
- die Tätigkeit als Ansprechpartner und Vermittler, sowie die mitdenkende, mitplanende und beratende Teilnahme an den Aufgaben der örtlichen Gremien
- Sammeln und Bewahren von Archivalien und historischen Gegenständen
- Erforschung und Dokumentation der Geschichte Anreppens und seiner Bauernschaften
- Einsatz für Aufgaben der Dorfverschönerung, für die Erhaltungheimatgeschichtlich wertvoller Bauwerke
- Kennenlernen der näheren und weiteren Heimat durchWanderungen und Fahrten

Was bedeutet Heimatkunde, Heimatpflege, Brauchtumspflegefür uns in der heutigen Zeit?
Jeder Ort, der sich mit der Heimatpflege beschäftigt, gibt damit zu erkennen, daß er der Heimat eine besondere Bedeutung im örtlichen Leben zumißt. Um dieser Bedeutung gerecht zu werden, leistet der Heimatverein Anreppen eine zeitgemäße, vielseitige und sinnvolle Arbeit, die die volle Unterstützung der Bevölkerung und der Vertreter von Verwaltung und Politik verdient.Zeitgemäße Ortheimatpflege heißt bei uns, sich mit der Gegenwart zu beschäftigen und an der Gestaltung der Zukunft mitzuwirken. Sinnvolle und menschengerechte Ergebnisse werden wir jedoch nur dann erzielen, wenn wir auch unsere Vergangenheit kennen.Zeitgemäße Ortheimatpflege erstreckt sich jedoch auf verschiedene Aufgabenbereiche, die sich gegenseitig bedingen und ergänzen, grundsätzlich aber als gleichwertig zu betrachten sind.Angesichts der Vielzahl der o.a. Aufgabenbereiche mußten wir eine Auswahl treffen und Arbeitsschwerpunkte entwickeln, die den Bedürfnissen und den Verhältnissen unseres Römerdorfes Anreppen Rechnung tragen.


Im Folgenden einige Erklärungen zu den Aufgabenbereichen:

1. Wo und wie arbeitet der Heimatverein?
Der Tätigkeitsbereich des Heimatvereins erstreckt sich auf Anreppens Gemarkungsgrenzen und schließt die natürlichen Grundlagen, die Menschen und ihr Leben, ihre Kultur und ihre Geschichte ein.

2. Warum braucht unser Dorf einen Heimatverein?
Weil auch die Dörfer - wie die Städte - ein "Gedächtnis" bzw. ein "Gewissen" brauchen. Wir beobachten Veränderungen der Bevölkerung und des Ortsbildes. Zum Beispiel, daß Anreppen größer wird; daß unterschiedlich große Gruppen von Einwohnern mit unterschiedlichen Interessen und Ansprüchen unterschiedlich lange in unserem Ort leben; daß Kinder im Ort wohnen aber nicht mehr hier zur Schule gehen; daß ein großer Teil der Einwohner tagsüber außerhalb des Ortes arbeitet und erst gegen Abend zurückkehrt, so daß sich viele Einwohner höchstens vom Sehen kennen; daß sich letztlich sogar einige wenige Einwohner völlig fremd sind und infolgedessen kein Interesse an ihrem Wohnort haben. Der Heimatverein fungiert dann als Integrator und versucht, ein gemeinsames Interesse für den Ort zu wecken und insbesondere ein Zusammengehörigkeitsgefühl zu entwickeln. Bei Interessenkonflikten tritt der Heimatverein als Vermittler, als "mahnendes Gewissen" auf. Weiterhin bemühen wir uns, die Geschichte des Ortes nicht in Vergessenheit geraten und die Besonderheiten unseres Ortes nicht verloren gehen zu lassen.

In den Bereichen, die die Heimatpflege betreffen (wie Naturschutz, Denkmalschutz, Bauentwicklung, Infrastrukturentwicklung), sind heute viele Fachämter und ehrenamtlich Beauftragte tätig, die auf der Grundlage einschlägiger Gesetze und Verordnungen arbeiten. Wir vom Heimatverein haben aufgrund unserer langjährigen kontinuierlichen Arbeit und der dabei erworbenen speziellen Ortskenntnisse, häufiger eine differenziertere Sichtweise auf die Probleme des Ortes, als sie Vertreter von Fachämtern bzw. auswärtige ehrenamtliche Beauftragte sie haben können. Dieses Wissen bringt der Heimatverein zum Wohle des Ortes ein.

3. Der Heimatverein als Orts-Chronist
Der Heimatverein führt eine Dorfchronik. Darum beobachten wir in unserem Ort die Umgebung und das Leben, zeichnen es auf und machen von Zeit zu Zeit kommentierte Bestandsaufnahmen der im folgenden aufgezählten Bereiche.
- Aufzeichnungen über Besiedlung, Gebäudebestand im Dorf, neue Siedlungsgebiete, Flächennutzung
- Aufzeichnungen über Bevölkerung und Lebensverhältnisse, z.B.: Personen, die den Ort prägen, gesellschaftliche Randgruppen, Berufsstruktur, Arbeitslosigkeit, Eigentumsverteilung, Wohnverhältnisse, Sprache (Umgangssprache, Dialekt).
- Aufzeichnungen über organisiertes und nicht organisiertes Gemeinschaftsleben, d.h. Arbeit der Vereine, Integration von Neubürgern, öffentliche Einrichtungen (Kirche, Kindergärten, Friedhof),Wirtschaft (Landwirtschaft, Gewerbe, Handwerk, Handel, Industrie), Verkehrs- und Nachrichtenwesen (z.B. Straßenführung), Ortspolitik (Wahlergebnisse, oder: Wie sieht die örtliche Einstellung zur Gemeindepolitik aus? Wie sind die Versammlungen besucht? Wie werden sie geführt? Wer sind die Personen, die sich an der Ortspolitik beteiligen? Welche Aufgaben gibt es für die Ortspolitik? Wie steht es mit dem Gemeinsinn? Verhältnis Ortschaft / Gemeinde)
Die Anreppener Dorfchronik ist in drei Bänden abgelegt. Das erste Band wurde noch in Sütterlin verfaßt und erst kürzlich ins Hochdeutsch übersetzt. Über viele Jahre hinweg hat Wilhelm Brüggemeier verantwortungsvoll und erfolgreich die Dorfchronik geführt. Anfang 2001 haben diese verantwortungsvolle Aufgabe Anneliese Dreier und Friedhelm Römer übernommen. Wir wünschen auch ihnen viel Glück im neuen Arbeitsumfeld, mit dem notwendigen Blick für das Wesentliche und fürs Niederschreiben eine ruhige Hand.

4. Der Heimatverein als Kenner des Ortes und seiner Geschichte
Die Kenntnis der Geschichte Anreppens, seiner Verwaltungsstruktur, seiner Vereine und Verbände, seiner Besonderheiten fördert die Vertrautheit mit dem Wohnort. Diese Erfahrung machen wir uns zunutze und wissen über die genannten Bereiche bescheid. Wo keine gedruckten Informationen zur Entwicklung des Ortes vorliegen, versuchen wir, uns in groben Zügen einen Überblick zu verschaffen. Wo immer wir nicht mit den Möglichkeiten und Regeln historischer Arbeit vertraut sind, holen wir uns Rat und Hilfe bei Kollegen, bei Vertretern der Kreisheimatpflege, beim Stadtarchiv, beim Kreisarchiv, beim Kirchenkreisarchiv, Westfälischem Museum oder beim Institut für historische Landesforschung. Um diese Aufgaben wahrnehmen zu können, müssen sich unsere Heimatfreunde selbstverständlich fortbilden und nehmen daher regelmäßig an den Treffen mit den Kollegen aus der Stadt Delbrück und über die Stadtgrenzen hinweg teil.

5. Der Heimatverein als Mitarbeiter, Ansprechpartner und Vermittler
Da uns die Entwicklung unseres Ortes am Herzen liegt, ist es eine selbstverständliche Aufgabe, sich aktiv an Planungen zu beteiligen und sich im Rahmen der Ortsbildgestaltung (Bau / Anbau der Dorfhalle), ebenso wie im Natur- und Landschaftsschutz einzusetzen. Daher ist der Heimatverein aufgrund seiner Kenntnisse und Informationen ein unabhängiger, parteilich ungebundener Partner für die Gemeindeverwaltung, dessen Stellungnahmen, Rat- und Vorschläge diese Gremien zum Wohle und Nutzen unseres Ortes zur Kenntnis nehmen. Als Ansprechpartner für einheimische und auswärtige Interessierte einschließlich der Schulen kann der Heimatverein Anreppen Auskünfte geben
- über die wirtschaftliche, politische, kirchliche Entwicklung des Ortes
- über die gegenwärtig vorhandenen Vereine und deren Struktur
- über die von Anreppen vorhandene Literatur
- über Belange des Natur-, Umwelt- und Denkmalschutzes, soweit sie Anreppen betreffen.
In unserer schnellebigen Zeit wird häufig vergessen, Zeugnisse des gegenwärtigen und des gerade vergangenen Lebens aufzubewahren. Hier berät der Heimatverein die Einwohner gerne.

6. Der Heimatverein in der Öffentlichkeit
Um Zweck und Themen der Ortsheimatpflege einer größeren Öffentlichkeit bekannt zu machen, stellt der Heimatverein Anreppen seine Arbeit von Zeit zu Zeit im Ort und/oder in der Presse vor.

7. Forschungsarbeit und Sammlungstätigkeit
Weitere Aufgaben, die der Heimatverein aufgrund spezieller Kenntnisse und Interessen übernimmt, finden sich im Rahmen von Forschung und Sammlungstätigkeit.
Im folgenden einige Beispiele:
- Eigene Forschungsarbeit des Heimatvereins zur Zeitgeschichte: Regelmäßig durchgeführte Bestandsaufnahmen und Notizen sind für den Heimatverein die Grundlage, auf der er Veränderungen verschiedenster Art im Ort feststellen und in Form einer Veröffentlichung darstellen kann.
- Untersuchung früherer Epochen der Ortsgeschichte: Zu diesem Zweck sammeln wir alle über den Ort verfügbaren Archivalien und historischen Gegenstände, z.B. die Dokumentation von Flurnamen und ihre Deutung, sowie die Bearbeitung einzelner sozialgeschichtlicher Themen wie, medizinische Betreuung des Ortes in der Vergangenheit, Kindersterblichkeit, Bedeutung der Verkoppelung für den Ort, gewerbliche Entwicklung, Eigentumswechsel.
- Die Heimatstube. Da der Heimatverein in einem von der Kommune zur Verfügung gestellten Raum den geeigneten Platz hat, möchten wir in Zukunft die Aufgabe übernehmen, eine Sammlung oder eine museumsähnliche "Heimatstube" aufzubauen.