2000 Jahre Römerlager Anreppen

Presseberichte


Auszug aus dem Bericht "Volksblatt heute" Nr. 26, Westfalen-Blatt vom 01.07.2004, von Reinhold Budde

Der ganz aus Holz gestaltete Infostand -von der Form her einem römischen Speicherhaus nachempfunden- steht direkt am Parkplatz des Anreppener Friedhofes und konnte dank der Familie Witte, die das Grundstück zur Verfügung stellte, dort am Römerlager aufgestellt werden. Eine Tür gibt es nicht, denn dieser Stand soll jederzeit jedem zur Verfügung stehen. Für einen Rollstuhlgerechten Zugang ist eine Rampe vorhanden.

Wie Werner Peitz von der Anreppener Arbeitsgruppe „2000 Jahre Römerlager“ bei der Einweihung betonte, ist der Infostand das erste sichtbare Zeichen auf das Römerlager ".. .und somit geht ein langersehnter Wunsch in Erfüllung«. In der Vergangenheit suchten immer wieder Radfahrer und Wanderer am Römerlager Anreppen vergeblich nach den Spuren der Römer oder nach Informationsmaterial über das Römerlager. Diese Zeiten sind nun vorbei. Zehn Informationstafeln in der sieben Meter langen und viereinhalb Meter breiten Hütte geben alles Wissenswerte zum Thema »Römerlager« preis.

„Damit haben wir einen unübersehbaren Anlaufpunkt und alle Besucher unseres Römerdorfes können sich nun zu jeder Zeit ausführlich und in Ruhe über das Römerlager informieren, und erhalten dadurch eine Vorstellung über die Lage und Größe des Lagers und über das Leben im Lager“, so Hubert Lenzmeier, 1. Vorsitzender des Heimatvereins Anreppen. „Dieser Informationsstand ist vielleicht auch bereits der erste Schritt in Richtung, APA -in Richtung Archäologischer Park Anreppen“, so Werner Peitz. Die Bauausführung erfolgte durch Mitarbeiter des Stadtverbandes für Heimatpflege und internationale Beziehungen. Das Projekt ist unter handwerklicher Anleitung durch jugendliche Arbeitslose der von der Agentur für Arbeit in Paderborn geförderten Maßnahme „Arbeiten und Lernen“ errichtet worden.

Dieser Informationsstand ist sicherlich einer der Höhepunkte aller Aktionen, die anlässlich des Römerjahres realisiert wurden, und wird alle Anreppener und Besucher des Römerdorfes nachhaltig an dieses Jubiläum erinnern.

Insbesondere dem Heimatverein Anreppen ist es zu verdanken, dass dieser Stand zustande kam. Er hatte die Idee zu diesem Projekt und auch die Geldmittel zur Verfügung gestellt, und mit dem Stadtverband für Heimatpflege und internationale Beziehungen sowie der Stadt Delbrück schnell begeisterte und kooperativen Partner gefunden. Ende Januar begann man mit der ersten Planung einer Hütte. Nach Ostern wurde mit dem Bau begonnen, der von Jugendlichen unter fachlicher Anleitung durchgeführt wurde.

Die Arbeiten am Römerlager gehen auch demnächst weiter. Wie Hauptkonservator Dr. Johann-Sebastian Kühlborn erläuterte, sind seit 1988 von 13 Hektar ungefähr sechs Hektar „römerlagertechnisch“ untersucht worden. In Kürze nehmen die Grabungsarbeiter am Römerlager die Arbeit wieder auf. Hinter dem Infostand Richtung Bentfelder Straße wird der Boden sechs Monate lang untersucht; um das zu bewahren, was noch im Boden liegt, oder um Teile der hölzernen Lagereinrichtungen zu Anschauungszwecken wieder aufzubauen.

Am Sonntag, 4. Juli, wird Anneliese Dreier ungefähr um 15 Uhr die erste Führung am „Speicherhaus“ veranstalten.