Abschlußrede zum Kreisschützenfest des Oberst der Schützenbruderschaft
Werner Peitz
Motto des 42. Kreisschützenfestes "Herzlich Willkommen um mit Freunden unter Freunden zu feiern"
Das 42. Kreisschützenfest ist zu Ende und nur noch die Herzen vor jeder Eingangstür zeugen davon, daß sich über 40.000 Gäste aus nah und fern wie zu Hause gefühlt haben. Das vergangene Jahr, mit allen Höhepunkten wurde möglich, durch einen einzigen treffsicheren Schuß. Es war der 142. Schuß in Holtheim, für uns war es jedoch der goldene Schuß unseres Schützenbruders Johannes Rediker, der verdient und überlegen das Schießen für sich entscheiden konnte.
Von Anfang an stand dieses 42. Kreisschützenfest unter einem guten Stern, das wurde deutlich durch die große Begeisterung in Anreppen. Denn nachdem eine Stunde lang die Glocken geläutet hatten, fuhren zwei Sonderbusse nach Holtheim um gemeinsam mit dem Kreiskönigsppar Erika und Johannes Rediker mit ihrem Hofstaat zu feiern, aber auch um allen zu zeigen, das Anreppen mit der ganzen Dorfgemeinschaft hinter diesem Kreisschützenfest steht.
Ebenso positiv fiel nicht nur uns Anreppern das Arrangement der Stadt Delbrück auf. Bereits am Sonntagabend kurz nach dem goldenen Schuß gratulierte unser Bürgermeister Meinolf Päsch über das Zeltmikrophon dem Kreiskpönigspaar und Anreppen zum Kreisschützenfest 1999 und sicherte sofort die volle Unterstützung von Rat und Verwaltung zu. Auch zum Frühschoppen am Montagmorgen fuhren wir gemeinsam mit zwei Sonderbussen und den Vertretern der Stadt Delbrück nach Holtheim. Trotz der überaus freundlichen Aufnahme in Holtheim, insbesondere der drei Standartenträger, die heute noch von den dicken Mettwürsten von Josef Schnitzmeier träumen, freute sich bereits jeder auf der Rückfahrt auf das Kreisschützenfest 1999 in Anreppen.
Doch bevor es soweit war, kam eine Fülle von Aufgaben auf uns alle zu. Es wurden mehrere Versammlungen einberufen an denen u.a. alle Anreppener Vereine, Vertreter der Stadt Delbrück und der damit verbundenen Leitdienste, die Polizei sowie der Vorstand vom Kreisschützenbund beteiligt waren. Zweck dieser Versammlungen war es Meinungen und Informationen einzuholen und Erfahrungen auszutauschen vor allem aber um gemeinsam die wesentlichen Ziele zu formulieren und sich gegenseitig auf diese Ziele einzuschwören,. Anschließend wurde dann in vielen Gruppengesprächen aus dem Grobkonzept ein Feinkonzept mit genauen Detailpläne erarbeitet.
In einer dieser Versammlungen wurde dann die Idee geboren, als Motto für das Kreisschützenfest 1999 "Herzlich Willkommen" auszuwählen und das in einen mit Efeu umrankten Herz in einen Topf einzupflanzen und als Willkommensgruß vor die Haustüren zu stellen. Die Idee, so einfach wie sie erscheint, aber da muß man erst mal drauf kommen, war der Schlüssel zur groß angelegten Aktion "Herz". Dieses Motto zog sich von da an wie ein roter Faden durch die Planungen und anschl. durch unser ganzes Dorf. Angefangen von den Ortseingängen, vor den Haustüren, hinweg über jeden Straßenzug, bis hin zur Zeltdekoration wurde alles auf dieses herzliche Motto abgestimmt. Selbst auf dem Antreteplatz erhielt jede Königen ein kunstvoll gestaltetes kleines Herz mit unserem Wappen und dem Aufdruck "Herzlich Willkommen im Römerdorf Anreppen". Einige Königinnen mußten sogar vor Ergriffenheit mit den Tränen kämpfen, denn jeder einzelne Gast spürte und fühlte einfach, das dieser Willkommensgruß für uns keine Floskel war, sondern ein Ausdruck wahrer Freude - der wirklich von Herzen kam.
Nach den vielen Planungsgesprächen wurden im Dezember und Januar dann mehrere Arbeitskreise gebildet, so u.a. der neutrale Arbeitskreis - der für die Zeltdekoration verantwortlich zeichnete. Bei klirrender Kälte haben bis zu 140 Frauen teilweise zeitgleich in verschiedenen Bastelstuben mit viel Spaß und großem Erfolg gearbeitet. Es wurden insgesamt über 1.000 Herzen in verschiedenen Größen, Ausführungen und Materialien erstellt. Ebenso viele Früchte aus Stroh, Holz, oder Heu. Ca. 30 große Kränze wurden in liebevoller Handarbeit - künstlerisch hochwertig dekoriert. Dazu wurden allein 50 Bund Stroh und Heu, 1.000 Meter Strohband und 2.000 Meter Wickeldraht verarbeitet. Weiterhin wurde eine 60 Meter lange Blumen-Girlande für den Thronschmuck gewickelt und eine aufwendige Tischdekoration für den Heimatnachmittag erstellt.
Ein weiterer Arbeitskreis kümmerte sich um die Umgestaltung des Ehrenmales und um die Pflasterarbeiten auf dem Kirch- und Dorfplatz. Es wurde eine insgesamt 500 Quadratmeter große Fläche gepflastert und so manch einer beneidet uns heute - um diesen wunderschön gestalteten Kirchplatz. Auch der Arbeitskreis ?unser Dorf soll schöner werden? hat viel zum äußeren Erscheinungsbild unseres Ortes beigetragen. Andere Arbeitskreise beschäftigten sich mit der Gesamtplanung, sowie um die Erstellung und Dekoration des Marschweges, des Antreteplatzes, der Fest- und Parkplatzgestaltung, der Gestaltung der Ehrentribüne usw. usw. usw. Ausnahmslos alle Arbeitskreise haben ihre Aufgaben im Interesse und zur vollsten Zufriedenheit unserer Dorfgemeinschaft abgeschlossen.
Dabei wurden auch die vielen Eigeninitiativen den eigenen Garten, das eigene Grundstück, die eigene Einfahrt, das eigene Haus usw. noch weiter zu verschönern nicht übersehen und rundeten den Gesamteindruck unseres Ortes positiv ab.
Über die gesamte Vorbereitungszeit des Kreisschützenfestes hinweg wurden insgesamt 4 Bürgerversammlungen abgehalten, um über den Stand der Aktivitäten zu berichtet und um weitere Vorschläge aufzunehmen. In der ganzen Zeit und dafür möchte ich mich auch einmal bei euch allen bedanken, da es sicherlich keine Selbstverständlichkeit ist, haben sich alle beteiligten Personen egal aus welchem Verein, Institution oder Gruppe - uneigennützig, mit viel Teamgeist und immer zielorientiert in die Planungsgespräche und den Arbeitskreise eingebracht. Vor allem liefen alle Planungsgespräche, die Zusammenarbeit in allen Arbeitskreisen und sogar während des Festes bei allen Auf- und Abbauarbeiten - die unter einer immensen Zeit- und Streßanspannung stattfanden -, immer in einer freundschaftlichen, kollegialen ich möchte sogar sagen familiären Atmosphäre statt, so daß jeder mit viel viel Spaß bei der Sache war. Nochmals herzlichen Dank für diese beispielhafte und kooperative Zusammenarbeit.
Am 30. September begann dann in unserem Römerdorf das Jahrtausendergeignis für unsere Dorfgemeinschaft. Das Kreisschützenfest 1999 des Altkreises Büren in unserem Römerdorf. Die Vorbereitungen zwei Wochen vor dem Fest, die Festtage als solche und die Nachbereitungswoche konnte bei strahlend blauem Himmel und herrlichem Sonnenschein bei Temperaturen zwischen 25 - 30 durchgeführt werden. Allein dieses schöne Wetter war ein wesentlicher Baustein auf dem Weg zur erfolgreichen Durchführung unseres Festes.
Der Auftakt unseres Mineliumfestes war eine Mega-Disco-Zelt-Party, zu der über 2000 begeisterte Besucher kamen und bis in die frühen Morgenstunden abrockten. Der Samstag begann mit dem Heimatnachmittag, der nicht nur uns Anrepper, sondern auch viele auswärtige Gäste begeisterte. Das Programm mit 14 Höhepunkten wurde in erster Linie von Anrepper Gruppen bzw. Künstlern bestritten und durch Auftritte von zwei befreundeter Gruppen aus Delbrück abgerundet. Am anschließenden Gottesdienst bzw. an der Gefallenenehrung haben sich 38 Fahnenabordnungen mit ca. 800 Schützen und Gäste beteiligt. Der anschl. Festball mit ca. 4.000 Besuchern im Festzelt war ein Bombenerfolg, an dem die Tanzmusik einen großen Anteil zu beigetragen hatte. Auch die Tombola mit 3 Hauptpreisen hatte eine große Zustimmung bei den Besuchern gefunden.
Der Sonntag stand dann ganz im Zeichen des großen Festumzuges.
Von den Festreden vor ca. 6.200 Gästen vor dem Festumzug möchte ich hier einen Satz mit nur 5 Worten zitieren, der mich persönlich sehr bewegte, weil er mit Sicherheit von Herzen kam und alles zusammenfaßte wofür wir alle zusammen ein Jahr lang gearbeitet haben. Der Satz kam von unserem Bürgermeister Meinolf Päsch und lautet: Ich bin stolz auf Anreppen.
Nach den Festreden begann der Umzug an dem sich 59 Vereine und Bruderschaften mit 58 Königen, 57 Königinnen 56 Hofstaate, 108 Fahnenabordnungen, 5 Fahnenschwenkergruppen 66 Schilderträger, 24 Spielmannzüge und 18 Musikkapellen beteiligten. Zusammen waren es fast 6.000 Teilnehmer und damit mit Abstand die größte Teilnehmerzahl bei einem Kreisschützenfest. Begleitet wurde der Umzug von den Sicherungskräften d.h. weit über 100 Feuerwehrleute ca. 30 DRK-Helfer und ca. 15 Polizisten waren für unsere Sicherheit im Einsatz.
Es herrschte während des Umzuges bei den Beteiligten - aber auch bei den über 40.000 Zuschauern eine hervorragende Stimmung - ähnlich der Stimmung wie beim Ballermann. Vom ersten bis zum letzten Schützen wurde bei uns jeder mit viel Applaus und der Laola-Welle bedacht. Besonders positiv sind dabei den Schützen unsere dekorierten Ortseingänge, der mit liebe zum Detail gestaltete Sportplatz, sowie unser Festplatz - vor allem aber - die vielen vielen Herzen vor den Eingangstüren und die Straßentransparente mit den Willkommensgrüßen aufgefallen. Tief beeindruckt waren alle Festteilnehmer von unserer Zeltstadt mit 6.100 m Grundfläche und 6.200 Sitzplätzen und wurden dann beim Einmarsch von der prachtvollen und qualitativ hochwertigen Zeltdekoration überwältigt.
Die Begeisterung über die Dekoration zeigte sich sehr zum Leidwesen unserer Frauen, indem der gesamte Dekorationsschmuck im wahrsten Sinne des Worte abgerupft wurde. So schade und ärgerlich das auch ist, betrachten wir es mal von der positiven Seite: die Herzen hängen nun in vielen Tausend Häusern und sind Zeugen und stumme Botschafter von unserem Kreisschützenfest. Denn Jedesmal wenn diese Menschen gefragt werden, woher habt ihr denn diese tolle Dekoration, werden sie immer mit stolz und vielen guten Erinnerungen von unserem Kreisschützenfest erzählen.
Das Vogelschießen konnte, wie wir alle wissen, Ahden für sich entscheiden, wir wünschen dem Königspaar , dem Hofstaat und dem Verein für das Jahr 2000 alles Gute und bei allen Entscheidungen eine glückliche Hand. Der Montagmorgen wurde mit einem prachtvollen Gottesdienst eingeläutet und auch der anschl. Frühschoppen war wieder durch Auftritte von Gruppen unserer Dorfgemeinschaft ein Feuerwerk der guten Laune.
Ein Wort aber auch zu den Verbrauchszahlen, es sind über 30.000 ltr. Bier geflossen, ebenso haben wir 287.000 ltr.
Brauchwassen benötigt. Neben dem Wasser haben wir insgesamt ca. 7,5 KW Strom verbraucht. Vielen Dank bei der Gelegenheit auch an die Pesag, die uns ohne Berechnung die Stromleitungen gelegt hat.
Ich möchte mich heute bei allen Anreppener Vereinen für die vereinsübergreifende, aktive und vorbehaltlose Unterstützung recht herzlich bedanken. Ebenso bei jedem einzelnen von Euch; für die kreative und tatkräftige Mitarbeit in einem der diversen Arbeitskreise, für die zur Verfügung gestellten Gerätschaften, Grundstücksflächen, Bastel- und Lagerräume sowie für die Unterstützung in Form von Spenden und Werbemaßnahmen bis hin zu den Damen die unsere Dorfhalle nach den Veranstaltungen kostenlos säuberten, aber auch für die vielen Eigeninitiativen unser Anreppen noch attraktiver zu gestalten. Ausdrücklich und von Herzen möchte ich mich noch einmal bei allen Frauen bedanken, die in monatelanger Arbeit u.a. den wunderschönen Dekorationsschmuck für die Festzeltstadt erstellt haben, recht recht herzlichen Dank dafür.
Bedanken möchte ich mich bei der Gelegenheit auch bei beiden Hofstaaten. Bei Erika und Johannes mit ihrem Hofstaat sowie bei Gabriele und Markus mit ihrem Hofstaat. Wir haben insgesamt in diesem Jahr an 13 Schützenfesten in der Region teilgenommen. Bei allen Veranstaltungen und Besuchen habt ihr euch stets hervorragend ergänzt und Anreppen auf diese Art und Weise vorbildlich repräsentiert.
Ein besonderer Dank gebührt auch der Stadt Delbrück, der Polizei, der Feuerwehr , dem DRK und der Pesag, die einen großen Anteil zum Gelingen unseres Jahrtausendfestes beigetragen haben.
Tage später hörte man noch viele - ich möchte fast sagen ausschließlich Positive stimmen, über die Dekoration, über unsere Dorfgemeinschaft, über den Festablauf, über die Organisation und die Durchführung unseres Kreisschützenfest. Es wurden natürlich auch noch Verbesserungsvorschläge gemacht, die wir sicherlich im Jahr 2019, wenn wir das nächste Kreisschützenfest hier in Anreppen ausrichten, beherzigen werden.
Zusammenfassend darf ich daher sagen, das 42. Kreisschützenfest in unserem Römerdorf war für Anreppen, Delbrück und dem Kreisschützenbund ein großartiger Sympatieträger und ein Riesenerfolg, und jeder der in irgendeiner Form dazu beigetragen hat kann zurecht stolz auf unsere Gemeinschaftsleistung sein. Wir haben immer gesagt, unsere Schützenbruderschaft ist nur der Ausrichter, und die gesamte Dorfbevölkerung ist der Veranstalter. Und so hat sich die Losung in unserer Dorfgemeinschaft wieder einmal bewahrheitet und den Weg zum Erfolg geöffnet: In Anreppen ziehen wir alle an einem Strick.
Denn wir sind und wir bleiben eine eingeschworene Dorfgemeinschaft.