Erstmalig urkundlich erwähnt wird der Ortsname Anreppen am 1. Dezember 1250 in einer Verpfändungsurkunde, in der geschrieben steht:
"Am 1. Dezember 1250 verpfändet der erwählte Bischof Simon von Paderborn seinem Drosten Konrad von Etlen für 60 Mark das alte Haus in Paderborn, die alte Küche genannt und die Fischerei zwischen Delbrück und Anreppen am Bach Bewer".
Tiefes Mittelalter nennen wir heutzutage die Zeit, in der unser Dorf erstmalig urkundlich erwähnt worden ist. Gemeinschaftsgefühl, Mut und Zuversicht in die eigene Leistungskraft haben seit 750 Jahren unser Dorf und unsere Dorfgemeinschaft zusammengeschmiedet und zu dem gemacht, was sie heute ist. Der Blick zurück darf uns durchaus mit etwas Wehmut erfüllen. Der Blick nach vorn, auf die Zukunft unserer Kinder und Enkel muß indes klar und in jeder Beziehung ungetrübt sein. Aus unserer Geschichte lernen, das Gute übernehmen und ihr das Schlechte belassen - das ist die Aufgabe derer - die heute und morgen Verantwortung tragen. Verschließen wir auch in Zukunft nicht unsere Augen vor den Problemen. Packen wir sie an.
Schaffen wir gemeinschaftlich Freiräume, die unsere nachfolgenden Generationen mit hoher Selbstverantwortung ausfüllen können. Diese Verpflichtung haben wir von unseren Vorfahren in 7 Jahrhunderten übernommen. Es ist an uns, sich ihrer nicht zu entziehen.
Unser Dorfjubiläum war auch ein Fest gut nachbarschaftlicher Beziehungen, weil wir unsere Nachbarn schon lange als Freunde angenommen haben. Ein Ausdruck gelebter Toleranz, Harmonie und Eintracht. Es war ein schönes Zeichen der Verbundenheit mit unserer Gemeinde, daß sich fast alle Vereine, Organisationen und private Gruppierungen mit denen unser Dorf freundschaftliche Beziehungen unterhält, sich spontan bereit erklärt haben an den Veranstaltungen unseres Jubiläums z.B. an der Gedenksteinenthüllung oder am Festumzug teilzunehmen, um somit gemeinsam an die wechselvolle Geschichte unseres Römerdorfes zu erinnern.
Gemeinsam wurde der Gedenkstein zur 750-Jahrfeier enthüllt. Zur Erinnerung, damit wir uns in der Hast des Alltages Tag für Tag - der wahren und unvergänglichen Werte des Lebens vergegenwärtigen. Als Dank - an das in den vergangenen Jahrhunderten vorgelebte Leben in der Gemeinschaft, daß unseren Vorfahren geholfen hat, auch sehr schwierige und zuweilen ungewöhnlich Situationen zu meistern. Als Symbol für eine intakte Dorfgemeinschaft die verstanden hat, daß man nur in der Gemeinschaft die künftigen Herausforderungen bestehen kann. Es handelt sich bei diesem Gedenkstein, wie der Name schon sagt, um einen Stein. Um einen toten Stein. Aber die alten Römer kannten schon den Spruch "Saxa loquuntur", d.h. Steine können sprechen. Es kommt auf den einzelnen an, ob wir ihre Sprache verstehen, drum sollte sich jeder einzelne von uns bemühen, die Sprache des Gedenksteins zu hören und zu verstehen.
Ansprache anläßlich der Gedenksteinenthüllung,
Verfasser: Werner Peitz, 2. Vorsitzender des Arbeitskreises "750 Jahre Anreppen"
Hengsterberg 15
33129 Delbrück-Anreppen
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Wolfgang Troja
Andreas Steffens
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