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Karneval und/in der Kirche

10.02.2023

Ein paar nicht immer ganz ernst gemeinte Reime von Martin Göke,


Oberkarnevalist Martin Göke

Liebe Karnevalistinnen und Karnevalisten

Man hört es und sieht, Karneval ist wieder
Karneval, ja auch in der Kirche macht er sich breit.
In Boke und Delbrück ist es am 18./19. soweit.
Schlimm genug mag manch einer sagen,
wie kann man dies nur in der Kirche wagen.
Karneval und Fastenzeit werden zusammen genannt.
Am Aschermittwoch ist alles vorbei ist doch bekannt.
Drum wollen wir vorher fröhlich sein
Karneval in der Kirche, es darf mal sein.
Doch hier wird nicht gehüpft, nur Knien, sitzen, steh‘n
zuhören, nicht mit dem Nachbarn reden, so ist es schön.
Freude soll auch den Gottesdienst bestimmen:
und dies hört man, wenn die Leute kräftig singen,
Ich möchte euch heute das Evangelium legen ans Herz
Worte Jesu, das ist kein Scherz.

 

„In jener Zeit sprach Jesus zu seinen Jüngern:
Kann ein Blinder einen Blinden führen?
Werden nicht beide in eine Grube fallen?
Der Jünger steht nicht über seinem Meister;
jeder aber, der alles gelernt hat,
wird wie sein Meister sein.
Ich sage euch:
Es gibt keinen guten Baum, der schlechte Früchte hervorbringt,
noch einen schlechten Baum, der gute Früchte hervorbringt.
Jeden Baum erkennt man an seinen Früchten:
Von den Disteln pflückt man keine Feigen,
und vom Dornstrauch erntet man keine Trauben.
Ein guter Mensch bringt Gutes hervor,
weil in seinem Herzen Gutes ist;
und ein böser Mensch bringt Böses hervor,
weil in seinem Herzen Böses ist.
Wovon das Herz voll ist, davon spricht der Mund.“

Da ist also ein Baum, der nicht nur Blätter bringt,
sondern auch mit guten und schlechten Früchten winkt.
Wir schätzen ein des Baumes Kraft
an dem, was er als Frucht gebracht.
Ein guter Baum wird Gutes tragen,
die schlechte Frucht schlägt auf den Magen.
Als Maßstab für uns, wir wollen nennen
an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.
Der Satz ist nicht brav konventionell,
er klingt fast wie ein Rebell.
Er sagt: So manche Festansprache
ist doch im Letzten nur Fassade.
Und viele, die im Licht sich wenden,
woll'n dich mit falschen Zeichen blenden
Sie hüllen dich mit Worten ein,
doch brauchst du sie, stehst du allein.
Ihr sollt nicht nur auf Worte hören,
nicht auf die besten Redner schwören.
Ihr solltet prüfen ganz konkret,
was hinter all' den Worten steht.
Man handelt mit obskuren Sachen,
um schnell den guten „Schnitt“ zu machen

Mein Gott, wie viel wird da gelogen,
wir werden übern Tisch gezogen.
So mancher kauft- klingt es auch irr' -
ein Senfglas als Kristallgeschirr,
deckt sich mit besten Hemden ein ¬
beim ersten Waschen geh'n sie ein,
obwohl der Händler garantiert,
sie sei'n das Beste, was man führt.

Wir sind natürlich sehr empört,
wenn derart man mit uns verfährt,
uns offen blauen Dunst vormacht
und still sich dann ins Fäustchen lacht.
Dann hören wir die klugen Reden:
So ist die Welt. So geht das eben.
Es gilt nur eins für Frau und Mann,
dass man sich gut verkaufen kann.
Nicht, wer du bist, heut interessiert,
nur, ob du gut dich präsentiert.
Wovon wir einstens weit entfernt,
hab'n wir inzwischen gut gelernt,
Wer wirklich sich kann gut verkaufen,
braucht nicht mehr viele Wege laufen.
Er stellt sich einfach oben an,
weil er sich präsentieren kann.
Dazu, auch das ist völlig klar,
braucht man ein neues Vokabular.

Mit „Marketing“ und „Management“
und Worten, die sonst keiner kennt.
Und wer aufsteigen will, redet gestylt,
man kühn den Weg nach oben eilt.
Das rechte Image ist gefragt,
was drunter steckt, wird nicht gesagt.

Ich bin als Narr hier in der Pflicht:
So wie man's macht, so geht es nicht.
Man kann nicht von Fassaden leben
und nur am äuß'ren Eindruck kleben.
Als Maßstab für uns, wir wollen nennen
an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.

Mein Gott, was hat man bei Wahlen uns verheißen:
Die dunklen Flecken wollt' man weißen
Es sollte alles besser werden.
Der Himmel würde sein auf Erden.
Das Bruttosozialprodukt es wird sinken
doch neuen Aufschwung lässt man winken
Und Jeder sagt, er würd' es machen,
er sei geübt in solchen Sachen.
Die anderen sei'n Dilettanten,
die oft schon in die Irre rannten.
Auf ihn allein wir könnten zählen.
Drum sei's das Beste, ihn zu wählen.
Ob Schwarze, Rote, Grüne, Gelbe -
alle sagten sie dasselbe.
Inzwischen ging schon Zeit ins Land
und es liegt klar nun auf der Hand ›
dass mancher Baum nur Blätter brachte
und uns ein „X“ für'n „U“ vormachte_

Die Rechten wollen uns verführen.
Mit Parolen sie ihr Programm schön küren.
Doch lauft ihnen nicht nach, seid gescheit
zu einem toleranten Leben ist es noch weit.
Nicht gut, wenn wir nun ganz verschlossen
uns gaben politikverdrossen,
und es uns nicht mehr interessierte,
wie man da „oben“ denn regierte.
Wir müssen kritisch sie begleiten,
auch Schwierigkeiten mal bereiten.

Sie dürfen niemals drauf vergessen,
dass Worte wir an Taten messen
und als Kriterium benennen:
Als Maßstab für uns, wir wollen nennen
an ihren Früchten sollt ihr sie erkennen.

Mir geht es nicht um Stimmungsmache,
das soll hier sein nicht meine Sache.
Ein Narr wird Überzeugung achten,
wird andre Meinung stets beachten.
Doch Leute, die die Farbe wechseln
und ihre flotten Sprüche drechseln,
die vielen nach dem Munde reden
und allen in die Seite treten,
die uns anlächeln mit ihrem Gesicht
und gleichzeitig in den Hintern treten dich.
die möchten bitte nicht vergessen,
dass Worte wir an Taten messen.
und dass dabei wird auch bedacht,
welch' Frucht der Baum uns einst gebracht.

Drum müssen sie es schon ertragen,
dass viele Leute sich heut tragen,
ob an dem Baum mit bitt'ren Früchten
man wirklich kann heut Trauben sichten?
Und das allein muss man hier nennen:
An ihren Früchten sollt ihr sie erkennen!

Auch die Kirchen sind heut nicht im Glück,
überall hört man Kritik,
dass jene Mauern auch nicht halten,
die lang als unbezwingbar galten.
Doch ist nicht alles, was wir hören,
glatt über diesen Kamm zu scheren.
So manches muss man deutlich sagen,
auch die Kirche wirft auf manche Fragen,
und sich nicht doch dort etablierte
wo Gegenwart sie nicht berührte.
Von vielen Seiten hört man sagen:
Wir müssen etwas Neues wagen
neue Formen, neue Sprache
dass die Welt vom Schlaf erwache.


Es wird uns wirklich wenig nutzen.
nur die Fassade aufzuputzen,
die Kirche neu zu renovieren
und weiter wie bisher agieren.
Die Menschen wollen etwas sehen
was greifbar unter uns geschehen
was uns auch wenn 's auf Erden bleibt
ein wenig schon den Himmel zeigt
Das heißt: wir müssen uns bemüh'n
und endlich auch Konsequenzen zieh'n

Dass Gott uns trägt, wenn wir bekennen
und freudig seinen Namen nennen,
und niemals dürfen wir vergessen:
Auch uns wird man an Früchten messen.
Wir waren sicher und haben angenommen,
dass nun Friedenszeiten kommen.
Doch zeigt es sich, wir irrten sehr
Frieden gibt es seit dem letzten Jahr nicht mehr.
Der Baum, der schlimme Früchte trägt,
ist lange noch nicht abgesägt.
Putin bricht in die Ukraine ein.
Frieden, will er nicht, der soll nicht sein.
Schmerzlich haben wir gelernt,
wie weit man noch vom Ziel entfernt.

Drum sag ich euch, wir müssen wagen
Die Botschaft des Friedens in die Welt zu tragen.
Und das wird uns nur gelingen,
wenn wir selbst auch damit beginnen.
Wir müssen unser Denken wandeln,
damit wir lernen, neu zu handeln.
Und niemals dürfen wir vergessen,
man wird auch uns an Früchten messen.
Vielleicht fehlt uns der richtige Mut.
Der unbekümmert Gutes tut.
Fangen wir an im Menschen ein Du zu sehen,
denn lernen wir auch, ihn zu verstehen.

Nur wer den Menschen ehrlich kann anschauen.
Auf den können wir die Zukunft bauen.
Denkt drüber nach, ihr Herrn und Damen
so sag ich ganz beruhigt, ein kräftiges Amen

Heimatverein

Hengsterberg 15
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